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20180820(Bonn, 20. August 2018) Normalerweise sind Friedhöfe im Sommer schattige Rückzugsoasen für Menschen und Tiere. Normalerweise! Hitze und langanhaltende Trockenheit in diesem Sommer machen allerdings auch vor den dicksten Friedhofsmauern keinen Halt. Die Konsequenz: Friedhofsgärtner am absoluten Gießlimit!

Spaziert man dieser Tage über den Friedhof, wirken die engmaschig gegossenen Pflegegräber beinahe wie kleine grüne Oasen mitten in einer vordorrten Wüstenlandschaft. Schnell wird klar, dass ohne die unermüdliche Gießleistung viele liebevolle Grabbepflanzungen diesen Sommer wohl nicht überstehen würden. "Bei uns Friedhofsgärtnern liegt die Priorität derzeit ganz klar beim Pflanzenerhalt. Das gelingt nur durch das ununterbrochene Gießen. Dafür lassen wir alles andere gerade liegen", erklärt Friedhofsgärtnermeister Ralf Kretschmer aus Kiel. "Unsere Tage beginnen sehr früh mit Gießen und enden spät mit derselben Tätigkeit. Wir arbeiten seit Monaten rund um die Uhr an sechs Tagen in der Woche, damit unsere Pflegegräber bestmöglich versorgt und die Kunden zufrieden sind. Damit sind wir am Limit unserer Arbeitsbelastung angekommen!", so Kretschmer.

Und wo sind eigentlich Amsel, Bienen, Eichhörnchen & Co abgeblieben? Wegen der Hitze sei es ungewöhnlich still auf seinem Arbeitsplatz, meint Kretschmer: "Die Tiere leiden sehr und haben sich in die hintersten Winkel zurückgezogen. Bei unseren Gießgängen über den Friedhof sorgen wir stets auch dafür, dass Trinkschalen voll mit Wasser für die Tiere aufgestellt sind. Nur so lassen sie sich hervor locken". Die Friedhofsgärtner erweisen sich vielerorts also als Retter in der Not für Pflanzen und Tiere.

Was auf den Pflegegräbern dank der Wasserversorgung klappt, sieht bei gestressten Bäumen, Sträuchern und Hecken schon ganz anders aus. Die Blätter haben sich bereits rötlich, bräunlich oder gelblich verfärbt. Einige Bäume und Sträucher sind sogar schon fast kahl. "Landauf und landab hat der Herbst bereits begonnen, trotz 30 Grad im Schatten.", resümiert der Unternehmer aus Kiel. "Die Folgen dieses Sommers werden wir noch bis in das nächste Jahr hinein spüren. Erst dann werden sich unsere Arbeitsabläufe normalisieren und die Pflanzen hoffentlich erholen".

Nach einem nassen und kalten Winterhalbjahr herrscht seit Langem in weiten Teilen des Landes zu viel Hitze - und vor allem zu wenig Regen. Seit Wochen bereits kämpfen die Friedhofsgärtner mit den Folgen dieses ungewöhnlichen Wetters. Nur durch massiven Gießaufwand, der viele Betriebe an die Grenzen der Belastbarkeit bringt, können Schäden an Grabbepflanzungen eingedämmt werden. In vielen Teilen des Landes erschweren in den letzten Tagen Unwetter mit Starkregen und Hagel die Grabpflegearbeiten zusätzlich.

 

Friedhöfe im Sommer

Oft werden Friedhofsgärtner im Hochsommer oft um ihren Arbeitsplatz beneidet: Innerhalb der Friedhofsmauern offenbaren sich Besuchern grüne Refugien von kaum zu überschätzendem Erholungswert. Altehrwürdige Baumriesen spenden selbst an heißen Tagen immer ausreichend Schatten, die Tier- und Pflanzenwelt ist so vielfältig wie wohl nirgends sonst in der Stadt und kunstvoll bepflanzte Gräber mit frischem Sommerflor geben eindrucksvolle Zeugnis von Liebe und Hoffnung über den Tod hinaus.

 

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie im anhängenden PDF.

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